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   OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21   

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OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21 (https://dejure.org/2022,4188)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 15.02.2022 - 4 L 85/21 (https://dejure.org/2022,4188)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 (https://dejure.org/2022,4188)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Rechtsprechungsdatenbank Sachsen-Anhalt

    § 26 Abs 3 S 1 Nr 2 AsylVfG 1992, § 26 Abs 5 S 1 AsylVfG 1992, § 26 Abs 5 S 2 AsylVfG 1992, Art 2 Buchst j EUV 95/2011
    Auslegung des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylVfG 1992 bei einem außerhalb des Verfolgerstaats geborenen Stammberechtigten.

  • milo.bamf.de

    VwVfG, § 51 Abs 1 bis 3; VwVfG, § 51 Abs 1 Nr 1; GG, Art 6 Abs 1; AsylG, § 26; AsylG, § 26 Abs 3; AsylG, § 26 Abs 5; AsylG, § 71 Abs 1; EURL 95/2011, Art 2 Buchst j; EURL 95/2011; ... EURL 95/2011, Art 23; EURL 95/2011, Art 23 Abs 1; EURL 95/2011, Art 23 Abs 2; EURL 95/2011, Art 23 Abs 5
    Somalia: Folgeantrag unzulässig; Flüchtlingseigenschaft einer in Deutschland geborenen Tochter führt nicht zu einem entsprechenden Schutz für die übrige Familie; Bestehen der "Restfamilie" im Verfolgerstaat reicht nicht aus; jedoch Wirksamkeit der in Somalia vor einem ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Ablehnung eines Asylfolgeantrags; Wirksamkeit einer in Somalia ohne Registrierung vor einer geistlich bewanderten Person wie einem Sheikh geschlossenen Ehe

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (16)Neu Zitiert selbst (40)

  • BVerwG, 10.07.2019 - 1 B 57.19

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe; Klärungsbedürftigkeit der Entscheidung des

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Eine Entscheidung nach § 130a Satz 1 VwGO ohne mündliche Verhandlung wäre nur dann ausgeschlossen, wenn die Sache in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht außergewöhnliche Schwierigkeiten aufweist oder wenn im konkreten Fall Art. 6 EMRK bzw. Art. 47 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) die Durchführung einer mündlichen Verhandlung gebieten (vgl. BVerwG, Beschlüsse vom 22. März 2021 - 1 B 4.21 -, juris, Rdnr. 9, vom 10. März 2021 - 1 B 3.21 -, juris, Rdnr. 13, m.w.N., und vom 10. Juli 2019 - 1 B 57.19 -, juris, Rdnr. 6 ff., m.w.N.).

    Die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu Art. 6 Abs. 1 EMRK entwickelten Anforderungen sind lediglich im Rahmen der Ermessensausübung nach § 130a VwGO zu berücksichtigen (so BVerwG, Beschluss vom 21. Januar 2020 - 1 B 2.20 -, juris Rdnr. 9, und Beschluss vom 10. Juli 2019 - 1 B 57.19 -, juris, Rdnr. 10, jeweils m.w.N.).

    Das nach nationalem Recht in konventionskonformer Auslegung eröffnete Ermessen, ohne mündliche Verhandlung durch Beschluss zu entscheiden, war hier auch nicht mit Blick auf Unionsrecht eingeschränkt oder ausgeschlossen (vgl. dazu im Einzelnen BVerwG, Beschluss vom 10. Juli 2019, a.a.O., juris, Rdnr. 11, und Beschluss vom 21. Januar 2020 - 1 B 2.20 -, Rdnr 10, jeweils mit Verweis auf EuGH, Urteil vom 26. Juli 2017 - C-348/16 -, NVwZ 2017, 1449).

    Wenn die Beteiligten - wie hier - in der ersten Instanz Gelegenheit zu einer mündlichen Verhandlung hatten und sie - aus welchen Gründen auch immer - freiwillig und ausdrücklich auf eine mündliche Verhandlung verzichtet haben (§ 101 Abs. 2 VwGO), steht dem Berufungsgericht die Möglichkeit einer Entscheidung durch Beschluss nach § 130a VwGO grundsätzlich offen (so BVerwG, Beschluss vom 21. Januar 2020, a.a.O., Rdnr. 13, und Beschluss vom 10. Juli 2019, a.a.O., juris, Rdnr. 13, jeweils m.w.N.).

  • BVerwG, 17.11.2020 - 1 C 8.19

    Internationaler Familienschutz in Deutschland auch bei Flüchtlingsstatus in einem

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Sie weist lediglich darauf hin, dass den Angehörigen der (Klein-)Familie des Schutzberechtigten die Herstellung der Familieneinheit auf der Grundlage eines einheitlichen Schutzstatus ermöglicht werden sollte (so BVerwG, Urteil vom 17. November 2020 - 1 C 8.19 -, juris, Rdnr. 23).

    Das Bundesverwaltungsgericht führt weiter aus (Urteil vom 17. November 2020, a.a.O., Rdnr. 24 ff.), dass das Institut des Familienasyls in der Beklagten richterrechtlich begründet worden sei.

    Nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 17. November 2020, a.a.O., Rdnr. 29) sei der internationale Familienschutz nach § 26 Abs. 5 Satz 1 und 2 i.V.m. Abs. 1 bis 3 AsylG neben der Vereinfachung des Verfahrens und der Entlastung des Bundesamtes und der Verwaltungsgerichte von mitunter schwierigen und langwierigen Prüfungen der dem Familienangehörigen persönlich drohenden Gefahren maßgeblich der Aufrechterhaltung der Familieneinheit zu dienen bestimmt.

  • VG Kassel, 26.10.2020 - 1 K 6953/17

    Gültigkeit einer Stammesehe nach Oromo-Ritus

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Es reicht nicht aus, dass das in Deutschland geborene stammberechtigte Kind in eine Familie hineingeboren wird, die bereits im Verfolgerstaat bestanden hatte (so aber VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 25; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 24 f.; VG Dresden, Urteil vom 26. Juli 2019 - 11 K 3416/17.A -, juris, Rdnr. 23; VG Trier, Urteil vom 25. Juli 2019 - 5 K 10103/17.TR -, juris, Rdnr. 17; VG Wiesbaden, Urteil vom 26. September 2018 - 7 K 3271/17.WI.A -, juris, Rdnr. 26; Broscheit, ZAR 2019, 174ff.; Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, § 26 AsylG, Rdnr. 16; BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl. 2016, § 26 AsylG, Rdnr. 28; noch weitergehend VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris).

    Grundsätzlich kommt es für die Gültigkeit der Ehe auf das Recht des jeweiligen Herkunftsstaates an (VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 27 f., m.w.N.).

    Im Übrigen wäre auch noch zu prüfen, ob die Eltern des stammberechtigten Kindes im Verfolgerstaat bzw. Herkunftsland überhaupt wirksam verheiratet gewesen sein mussten, damit der Anwendungsbereich des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG eröffnet ist (so VG Karlsruhe, Urteil vom 19. Juni 2019 - A 10 K 9441/17 -, juris, Rdnr. 29 ff.; VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 24; Bergmann/Dienelt, a.a.O., § 26 AsylG, Rdnr. 16 i.V.m. 12; wohl auch BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b) oder ob es dazu ausreicht, dass die Eltern in einer (familiären) Lebensgemeinschaft - möglicherweise sogar nur in einer Beziehung - gelebt hatten (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 21. September 2018 - 4 Bf 186/18.A -, juris, Rdnr. 29; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 33 f.; VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris; GK-AsylG, a.a.O. § 26 Rdnr. 63; vgl. auch Huber/Mantel Aufl. 2021 AufenthG/AsylG, 3. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 16; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 27; unklar VGH Bayern, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris, Rdnr. 27; und Urteil vom 26. April 2018 - 20 B 18.30332 -, juris, Rdnr. 26).

  • BVerwG, 21.01.2020 - 1 B 2.20

    Keine Verletzung des rechtlichen Gehörs durch Entscheidung im Beschlusswege;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu Art. 6 Abs. 1 EMRK entwickelten Anforderungen sind lediglich im Rahmen der Ermessensausübung nach § 130a VwGO zu berücksichtigen (so BVerwG, Beschluss vom 21. Januar 2020 - 1 B 2.20 -, juris Rdnr. 9, und Beschluss vom 10. Juli 2019 - 1 B 57.19 -, juris, Rdnr. 10, jeweils m.w.N.).

    Das nach nationalem Recht in konventionskonformer Auslegung eröffnete Ermessen, ohne mündliche Verhandlung durch Beschluss zu entscheiden, war hier auch nicht mit Blick auf Unionsrecht eingeschränkt oder ausgeschlossen (vgl. dazu im Einzelnen BVerwG, Beschluss vom 10. Juli 2019, a.a.O., juris, Rdnr. 11, und Beschluss vom 21. Januar 2020 - 1 B 2.20 -, Rdnr 10, jeweils mit Verweis auf EuGH, Urteil vom 26. Juli 2017 - C-348/16 -, NVwZ 2017, 1449).

    Wenn die Beteiligten - wie hier - in der ersten Instanz Gelegenheit zu einer mündlichen Verhandlung hatten und sie - aus welchen Gründen auch immer - freiwillig und ausdrücklich auf eine mündliche Verhandlung verzichtet haben (§ 101 Abs. 2 VwGO), steht dem Berufungsgericht die Möglichkeit einer Entscheidung durch Beschluss nach § 130a VwGO grundsätzlich offen (so BVerwG, Beschluss vom 21. Januar 2020, a.a.O., Rdnr. 13, und Beschluss vom 10. Juli 2019, a.a.O., juris, Rdnr. 13, jeweils m.w.N.).

  • EuGH, 09.11.2021 - C-91/20

    Das Gemeinsame Europäische Asylsystem hindert einen Mitgliedstaat grundsätzlich

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Der Europäische Gerichtshof hat insoweit zwar ausgeführt, dass sich aus Art. 2 Buchst. j QRL, der für die Zwecke der Richtlinie den Begriff "Familienangehörige" definiere, in Verbindung mit Art. 23 Abs. 2 QRL ergebe, dass sich die Verpflichtung der Mitgliedstaaten, den Anspruch auf diese Leistungen vorzusehen, nicht auf Kinder einer Person, der internationaler Schutz zuerkannt worden sei, erstrecke, die im Aufnahmemitgliedstaat einer Familie geboren worden seien, die dort gegründet worden sei (Urteil vom 9. November 2021 - C-91/20 -, juris, Rdnr. 37).

    Dementsprechend hat der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die Qualifikationsrichtlinie eine Erstreckung der Flüchtlingseigenschaft oder des subsidiären Schutzstatus auf die Familienangehörigen, die selbst nicht die Voraussetzungen für die Zuerkennung dieser Eigenschaft oder dieses Status erfüllen, kraft Ableitung von einer Person, der diese Eigenschaft oder dieser Status zuerkannt worden ist, nicht vorsehe (so Urteil vom 9. November 2021 - C-91/20 -, Rdnr. 36, juris).

  • VG Freiburg, 27.08.2020 - A 10 K 8179/17

    Familienasyl; Geburt des Stammberechtigten bereits im Herkunftsstaat;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Es reicht nicht aus, dass das in Deutschland geborene stammberechtigte Kind in eine Familie hineingeboren wird, die bereits im Verfolgerstaat bestanden hatte (so aber VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 25; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 24 f.; VG Dresden, Urteil vom 26. Juli 2019 - 11 K 3416/17.A -, juris, Rdnr. 23; VG Trier, Urteil vom 25. Juli 2019 - 5 K 10103/17.TR -, juris, Rdnr. 17; VG Wiesbaden, Urteil vom 26. September 2018 - 7 K 3271/17.WI.A -, juris, Rdnr. 26; Broscheit, ZAR 2019, 174ff.; Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, § 26 AsylG, Rdnr. 16; BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl. 2016, § 26 AsylG, Rdnr. 28; noch weitergehend VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris).

    Im Übrigen wäre auch noch zu prüfen, ob die Eltern des stammberechtigten Kindes im Verfolgerstaat bzw. Herkunftsland überhaupt wirksam verheiratet gewesen sein mussten, damit der Anwendungsbereich des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG eröffnet ist (so VG Karlsruhe, Urteil vom 19. Juni 2019 - A 10 K 9441/17 -, juris, Rdnr. 29 ff.; VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 24; Bergmann/Dienelt, a.a.O., § 26 AsylG, Rdnr. 16 i.V.m. 12; wohl auch BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b) oder ob es dazu ausreicht, dass die Eltern in einer (familiären) Lebensgemeinschaft - möglicherweise sogar nur in einer Beziehung - gelebt hatten (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 21. September 2018 - 4 Bf 186/18.A -, juris, Rdnr. 29; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 33 f.; VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris; GK-AsylG, a.a.O. § 26 Rdnr. 63; vgl. auch Huber/Mantel Aufl. 2021 AufenthG/AsylG, 3. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 16; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 27; unklar VGH Bayern, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris, Rdnr. 27; und Urteil vom 26. April 2018 - 20 B 18.30332 -, juris, Rdnr. 26).

  • VGH Bayern, 05.09.2019 - 21 B 16.31043

    Kein Anspruch auf Familienflüchtlingszuerkennung für syrische Staatsangehörige

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Für eine Anwendbarkeit des § 26 Abs. 3 Satz 1 AsylG muss das stammberechtigte Kind (hier die minderjährige, am Klageverfahren nicht beteiligte Tochter S. der Kläger zu 1. und 2.) gem. § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG bereits im Verfolgerstaat (hier also Somalia) geboren sein (VG Regensburg, Urteil vom 9. Juni 2021 - RN 14 K 18.31715 -, juris, Rdnr. 36; VG Augsburg, Urteil vom 23. Juli 2021 - Au 4 K 20.31273 -, juris, Rdnr. 36; VG Aachen, Urteil vom 1. Juni 2021 - 2 K 922/18.A -, juris, Rdnr. 33, 38ff.; VG Hamburg, Urteil vom 20. Februar 2019 - 16 A 146/18 -, juris, Rdnr. 26; Hailbronner, Ausländerrecht, § 26 AsylG Rdnr. 74; GK-AsylG, § 26 Rdnr. 63.1; Marx, AsylG, 10. Aufl. 2019, § 26 Rdnr. 41; wohl auch VG Frankfurt a.M., Gerichtsbescheid vom 27. Oktober 2021 - 7 K 3593/17.F.A -, juris; vgl. weiter OVG Bremen, Urteil vom 20. Juli 2021 - 2 LB 96/21 -, juris, Rdnr. 53; VGH Bayern, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris, Rdnr. 27; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 25. August 2017 - 11 A 687/17.A - juris, Rdnr. 11; VG Magdeburg, Urteil vom 23. November 2021 - 9 A 221/19 MD -, juris, Rdnr. 26; VG Düsseldorf, Urteil vom 22. November 2021 - 29 K 9053/19.A -, juris, Rdnr. 36).

    Im Übrigen wäre auch noch zu prüfen, ob die Eltern des stammberechtigten Kindes im Verfolgerstaat bzw. Herkunftsland überhaupt wirksam verheiratet gewesen sein mussten, damit der Anwendungsbereich des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG eröffnet ist (so VG Karlsruhe, Urteil vom 19. Juni 2019 - A 10 K 9441/17 -, juris, Rdnr. 29 ff.; VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 24; Bergmann/Dienelt, a.a.O., § 26 AsylG, Rdnr. 16 i.V.m. 12; wohl auch BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b) oder ob es dazu ausreicht, dass die Eltern in einer (familiären) Lebensgemeinschaft - möglicherweise sogar nur in einer Beziehung - gelebt hatten (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 21. September 2018 - 4 Bf 186/18.A -, juris, Rdnr. 29; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 33 f.; VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris; GK-AsylG, a.a.O. § 26 Rdnr. 63; vgl. auch Huber/Mantel Aufl. 2021 AufenthG/AsylG, 3. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 16; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 27; unklar VGH Bayern, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris, Rdnr. 27; und Urteil vom 26. April 2018 - 20 B 18.30332 -, juris, Rdnr. 26).

  • VG Stuttgart, 11.03.2019 - A 17 K 9210/17
    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Es reicht nicht aus, dass das in Deutschland geborene stammberechtigte Kind in eine Familie hineingeboren wird, die bereits im Verfolgerstaat bestanden hatte (so aber VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 25; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 24 f.; VG Dresden, Urteil vom 26. Juli 2019 - 11 K 3416/17.A -, juris, Rdnr. 23; VG Trier, Urteil vom 25. Juli 2019 - 5 K 10103/17.TR -, juris, Rdnr. 17; VG Wiesbaden, Urteil vom 26. September 2018 - 7 K 3271/17.WI.A -, juris, Rdnr. 26; Broscheit, ZAR 2019, 174ff.; Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, § 26 AsylG, Rdnr. 16; BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl. 2016, § 26 AsylG, Rdnr. 28; noch weitergehend VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris).

    Im Übrigen wäre auch noch zu prüfen, ob die Eltern des stammberechtigten Kindes im Verfolgerstaat bzw. Herkunftsland überhaupt wirksam verheiratet gewesen sein mussten, damit der Anwendungsbereich des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG eröffnet ist (so VG Karlsruhe, Urteil vom 19. Juni 2019 - A 10 K 9441/17 -, juris, Rdnr. 29 ff.; VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris, Rdnr. 24; Bergmann/Dienelt, a.a.O., § 26 AsylG, Rdnr. 16 i.V.m. 12; wohl auch BeckOK Ausländerrecht, Kluth/Heusch, § 26 AsylG, Rdnr. 23b) oder ob es dazu ausreicht, dass die Eltern in einer (familiären) Lebensgemeinschaft - möglicherweise sogar nur in einer Beziehung - gelebt hatten (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 21. September 2018 - 4 Bf 186/18.A -, juris, Rdnr. 29; VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris, Rdnr. 33 f.; VG Stuttgart, Urteil vom 11. März 2019 - A 17 K 9210/17 -, juris; GK-AsylG, a.a.O. § 26 Rdnr. 63; vgl. auch Huber/Mantel Aufl. 2021 AufenthG/AsylG, 3. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 16; Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl., § 26 AsylG, Rdnr. 27; unklar VGH Bayern, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris, Rdnr. 27; und Urteil vom 26. April 2018 - 20 B 18.30332 -, juris, Rdnr. 26).

  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Das Verwaltungsgericht hat die nach § 88 VwGO als Anfechtungsklage auszulegende Klage (vgl. zur statthaften Klageart gegen eine auf § 29 Abs. 1 Nr. 5 AsylG gestützte Entscheidung BVerwG, Urteil vom 14. Dezember 2016 - 1 C 4.16 -, juris, Rdnr. 16 ff.; vgl. auch OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 19. Februar 2019 - 4 L 201/17 -, juris) der Kläger zu Recht abgewiesen.
  • BVerwG, 22.02.2005 - 1 C 17.03

    Familienasyl; Begriff der Ehe; Zivilehe; religiöse Eheschließung; staatliche

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 15.02.2022 - 4 L 85/21
    Eine nur nach religiösem Ritus mit Eheschließungswillen eingegangene Verbindung, die der Heimatstaat nicht anerkenne, sei keine Ehe im Sinne des § 26 Abs. 1 Nr. 2 AsylVfG (BVerwG, Urteil vom 22. Februar 2005 - 1 C 17.03 -, juris, Rdnr. 9).
  • BVerwG, 15.08.2019 - 1 C 32.18

    EuGH soll Fragen zum Begriff des "Familienangehörigen" im Sinne der

  • VGH Bayern, 26.04.2018 - 20 B 18.30332

    Subsidiärer Schutz für Familienangehörige - Kein subsidiärer Schutzstatus wegen

  • OVG Hamburg, 21.09.2018 - 4 Bf 186/18

    Einberufung zum Nationaldienst in Eritrea

  • BVerfG, 16.08.2021 - 2 BvR 972/21

    Strafrechtliche Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung und Subventionsbetruges

  • VG Trier, 04.03.2016 - 5 K 3320/15

    Anspruch eines nach islamischem Recht verheirateten somalischen Staatsangehörigen

  • OVG Sachsen-Anhalt, 19.02.2019 - 4 L 201/17

    Zum Verhältnis von § 26 AsylVfG 1992 zu § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylVfG 1992

  • OVG Bremen, 20.07.2021 - 2 LB 96/21

    Flüchtlingsschutz für die Eltern eines bei Asylantragstellung der Eltern

  • VG Oldenburg, 02.01.2018 - 3 A 4808/16

    Ehe; Familienasyl; religiöse Ehe

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.08.2017 - 11 A 687/17

    Schutzwürdigkeit einer alleinerziehenden Mutter mit einem in Deutschland

  • VG Karlsruhe, 19.06.2019 - A 10 K 9441/17

    Vom erst in Deutschland geborenen Kind abgeleiteter Anspruch auf Zuerkennung der

  • VG Wiesbaden, 26.09.2018 - 7 K 3271/17

    Anspruch auf Familienflüchtlingseigenschaft nach § 26 Abs. 5, Abs. 3 AsylG bei

  • VG Aachen, 01.06.2021 - 2 K 922/18

    Nigeria; Familienasyl

  • VG Augsburg, 23.07.2021 - Au 4 K 20.31273

    Rückkehrprognose eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union

  • VG Hamburg, 20.02.2019 - 16 A 146/18

    Familienasyl für Mutter des in Deutschland geborenen Kindes

  • VG Düsseldorf, 22.11.2021 - 29 K 9053/19

    Familienasyl, Erwachsener, subsidiärer Schutz, Verantwortlichkeit, Personensorge

  • VG Regensburg, 09.06.2021 - RN 14 K 18.31715

    Asyl, Sierra Leone: Erfolglose Klage auf Schutzgewährung

  • VG Dresden, 26.07.2019 - 11 K 3416/17
  • VG Magdeburg, 23.11.2021 - 9 A 221/19

    Familienasyl nach Folgeantrag

  • VG Frankfurt/Main, 27.10.2021 - 7 K 3593/17

    Ukraine: Kein flüchtlingsrechtlich relevanter Verfolgungsgrund; Kein

  • VG Trier, 25.07.2019 - 5 K 10103/17
  • BVerwG, 17.12.2020 - 1 C 30.19

    Nachzug zu einem subsidiär Schutzberechtigten bei Eheschließung nach Verlassen

  • EuGH, 26.07.2017 - C-348/16

    Sacko - Vorlage zur Vorabentscheidung - Asylpolitik - Richtlinie 2013/32/EU -

  • BVerwG, 15.05.2008 - 2 B 77.07

    Anforderungen an die Rüge der unrichtigen Ablehnung eines Befangenheitsantrages

  • BVerwG, 10.03.2021 - 1 B 3.21

    Nichtzulassung zur Revision wegen nicht grundsätzlicher Bedeutung sowie nicht

  • BVerwG, 17.08.2010 - 10 B 19.10

    Vereinfachtes Berufungsverfahren; erneute Anhörungsmitteilung; Gehörsverletzung

  • BVerwG, 22.03.2021 - 1 B 4.21

    Ermittlung und Würdigung aller für die Beurteilung des Vorliegens einer

  • BVerwG, 08.06.2020 - 1 B 27.20

    Voraussetzungen fü eine Verletzung des rechtlichen Gehörs wegen einer

  • BVerwG, 14.04.2016 - 5 B 7.16

    Erneuter Sachvortrag nach Anhörung zur Entscheidung über beschleunigtes

  • VG Halle, 10.02.2021 - 4 A 28/20

    Somalia: Klage (im Folgeverfahren) abgewiesen. Kein Anspruch Auf Zuerkennung der

  • VG Osnabrück, 22.09.2014 - 5 A 92/14
  • VG Düsseldorf, 03.04.2023 - 23 K 8471/21

    Côte d'Ivoire: Keine relevante Verfolgung oder drohender Schaden geltend gemacht;

    "Familie" in diesem Sinne meint nach Auffassung des Einzelrichters und unter Berufung auf die Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen, vgl. OVG NRW, Beschluss vom 25. August 2017 - 11 A 687/17.A -, juris Rn. 9 ff. (insb. Rn. 11) und Beschluss vom 29. Juli 2021 - 19 A 2877/20.A -, juris Rn. 21 f., sowie eine verbreitete Auffassung in Rechtsprechung und Literatur, vgl. bspw. OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 28 ff.; VG Berlin, Urteil vom 8. September 2022 - 23 K 184/20 A -, juris Rn. 29; VG Regensburg, Urteil vom 9. Juni 2021 - RN 14 K 18.31715 -, juris Rn. 36; VG Gießen, Urteil vom 26. November 2021 - 8 K 1508/18.GI.A -, juris Rn. 29 ff.; VG Augsburg, Urteil vom 23. Juli 2021 - Au 4 K 20.31273 -, juris Rn. 36; VG Aachen, Urteil vom 1. Juni 2021 - 2 K 922/18.A -, juris Rn. 33, 38 ff.; VG Karlsruhe, Urteil vom 19. Juni 2019 - A 10 K 9441/17 -, juris Rn. 29 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 20. Februar 2019 - 16 A 146/18 -, juris Rn. 26; VG Würzburg, Urteil vom 29. August 2017 - W 4 K 17.31679 -, juris Rn. 16; Hailbronner , Ausländerrecht, § 26 AsylG Rn. 55 ff., 98 ff. (Stand: Januar 2023); Epple , in: GK-AsylG, 124. EL Dezember 2019, § 26 Rn. 63.1, 70 ff.; wohl auch OVG Bremen, Urteil vom 20. Juli 2021 - 2 LB 96/21 -, juris Rn. 53; BayVGH, Urteil vom 5. September 2019 - 21 B 16.31043 -, juris Rn. 27; VG Magdeburg, Urteil vom 23. November 2021 - 9 A 221/19 MD -, juris Rn. 26; VG Düsseldorf, Urteil vom 22. November 2021 - 29 K 9053/19.A -, juris Rn. 36; Marx , AsylG, 11. Aufl. 2022, § 26 Rn. 37, 41; Dörig , in: Thym/Hailbronner, EU Immigration and Asylum Law, 3. Aufl. 2022, Art. 2 QRL Rn. 21, dass die Familie einschließlich des stammberechtigten Kindes bereits im Verfolgerstaat bestanden haben bzw. zumindest "angelegt" gewesen sein muss.

    OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 48 m.w.N. Soweit eine wirksame Ehe verlangt wird (bspw. VG Köln, Urteil vom 1. Februar 2023 - 15 K 2442/20.A -, juris Rn. 28; VG Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2020 - 1 K 6953/17.KS.A -, juris Rn. 24 ff.), dürfte dem allerdings Art. 2 Buchst. j QRL (3. Spiegelstrich) offenkundig entgegenstehen.

    OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 30-42.

    vgl. i.E. gegen einen Rückschluss aus Erwägungsgrund 36 der QRL sowie § 26 Abs. 2 AsylG auch bspw. OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 40; VG Gießen, Urteil vom 26. November 2021 - 8 K 1508/18.GI.A -, juris Rn. 31, 33; siehe auch Epple , in: GK-AsylG, 124. EL Dezember 2019, § 26 Rn. 63.1.

    vgl. auch nochmals OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 40 im Hinblick auf Erwägungsgrund 36 der QRL, welcher im Übrigen Erwägungsgrund 27 der Richtlinie 2004/83/EG entspricht, die den besonderen Schutz der Eltern noch gar nicht beinhaltete.

    vgl. so zutreffend VG Aachen, Urteil vom 1. Juni 2021 - 2 K 922/18.A -, juris Rn. 43 ff. m.w.N. Ferner unter Berufung auf Art. 23 Abs. 5 QRL sowie in Abgrenzung zur Familienzusammenführungsrichtlinie: EuGH, Schlussanträge des Generalanwalts vom 12. Mai 2021 - C-91/20 -, juris Rn. 53 f. und hierauf rekurrierend: OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 38 f.

    Soweit schließlich sinngemäß argumentiert wird, es könne keinen Unterschied machen, ob das Kind kurz vor oder nach der Ausreise geboren wird, vgl. OVG Koblenz, Beschluss vom 25. Juli 2022 - 13 A 11241/21 -, juris Rn. 66; siehe auch OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 42, kann offenbleiben, ob dieses Ergebnis bisweilen zufällig erscheinen mag und ob diese Pauschalisierung im Einzelfall zu einer teleologischen Reduktion nötigen müsste, vgl. dazu VG Freiburg, Urteil vom 27. August 2020 - A 10 K 8179/17 -, juris Rn. 37; in die Richtung auch in etwas anderem Zusammenhang Hruschka/Maiani , in: Thym/Hailbronner, EU Immigration and Asylum Law, 3. Aufl. 2022, Art. 2 VO (EU) 604/2013 Rn. 10, denn jedenfalls wäre notwendig, dass die Familie einschließlich des Stammberechtigten im Herkunftsland tatsächlich bereits "angelegt" war.

  • OVG Rheinland-Pfalz, 25.07.2022 - 13 A 11241/21

    Asylrecht - Familienasyl über einen im Bundesgebiet geborenen Stammberechtigten

    Ein sorgeberechtigter Elternteil kann Familienasyl oder internationalen Schutz für Familienangehörige nach § 26 Abs. 3 (i.V.m. Abs. 5) AsylG (juris: AsylVfG 1992) auch von einem erst im Bundesgebiet geborenen minderjährigen Kind, dem Asyl oder internationaler Schutz zuerkannt wurde, ableiten (entgegen OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 15. Februar 2022 4 L 85/21 , juris).

    Hierfür genügt es, dass die Eltern des nachgeborenen Kindes vor ihrer Ausreise aus dem Herkunftsstaat einen ehelichen Familienverbund bildeten (vgl. VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 9. Oktober 2018 - A 1 K 3294/17 -, VG des Saarlandes, Urteil vom 12. Juli 2018 - 3 K 1401/17 - und VG Sigmaringen, Urteil vom 19. Mai 2017 - A 3 K 3301/16 -, alle juris, sowie Bergmann, in: Bergmann/Dienelt [Hrsg.], Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, § 26 AsylG Rn. 16, und Günther, in: BeckOK Ausländerrecht, Stand: Oktober 2021, § 26 AsylG Rn. 23b; a.A.: OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, OVG NRW, Beschluss vom 25. August 2017 - 11 A 687/17.A -, VG Hamburg, Urteil vom 20. Februar 2019 - 16 A 146/18 - und VG Würzburg, Urteil vom 29. August 2017 - W 4 K 17.31679 -, alle juris, sowie Marx, AsylG, 11. Aufl. 2022, § 26 Rn. 39, Epple, in: GK-AsylG, Stand: Juli 2022, § 26 Rn. 63 f. [63.1] m.w.N. und Hailbronner, in: Hailbronner [Hrsg.], Ausländerrecht, Stand: August 2021, § 26 AsylG Rn. 74 m.w.N.).

    Hier wird argumentiert, die beiden Satzteile "Familie der Person, der internationaler Schutz zuerkannt worden ist" und der im Halbsatz später verwendete Familienbegriff in Bezug auf den Herkunftsstaat seien durch die verbindende Wendung "sofern die" derart verknüpft, dass viel für eine Deckungsgleichheit beider (Familien-)Begriffe spreche (so OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 39).

    (4) Da die Klägerin bereits seit 1. Juli 2012 in Somalia mit dem Vater (vgl. Bl. 29 d. Asylakte 7468654 - 998) ihrer stammberechtigten Tochter verheiratet war (vgl. Bl. 23 d. Asylakte 7158367-273 und Bl. 28 ff. d. Asylakte 7468654-273 sowie zur nach wie vor aktuellen Lage in Somalia: VG Trier, Gerichtsbescheid vom 4. März 2016 - 5 K 3320/15.TR -, juris Rn. 24 und unter Bezugnahme hierauf: OVG Sachsen- Anhalt, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 47) und gemeinsam mit diesem - wie auch die gemeinsame Ausreise zeigt (vgl. Bl. 22 d. Asylakte 7158367-273) - in Somalia in einem ehelichen Familienverband lebte, ist nach dem Vorstehenden auch den Familienbegriff gemäß § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG i.V.m. Art. 2 lit. j) der Richtlinie 2011/95/EU erfüllt.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 28.06.2023 - 19 A 2529/22

    Familienangehöriger; Familienasyl; Familienidentität; Kernfamilie

    Die Erfüllung des Begriffs des "Familienangehörigen" setzt nach dem Wortlaut von Art. 2 Buchst. j der Richtlinie 2011/95/EU, auf dessen Legaldefinition § 26 Abs. 3 AsylG verweist, BVerwG, EuGH-Vorlage vom 15. August 2019 - 1 C 32.18 -, juris, Rn. 13; OVG Rh.-Pf., Beschluss vom 25. Juli 2022 - 13 A 11241/21.OVG -, juris, Rn. 40; OVG S.-A., Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris, Rn. 31, das Bestehen einer Kernfamilie im Herkunftsland als notwendige (Mindest-)Bedingung voraus.

    Die in dem im Zulassungsantrag zitierten Urteil des VG Freiburg vom 9. Oktober 2018 - A 1 K 3294/17 -, juris, sowie den Beschlüssen des OVG Sachsen-Anhalt vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 - und des OVG Rheinland-Pfalz vom 25. Juli 2022 - 13 A 11241/21.OVG -, jeweils a. a. O., aufgeworfene - und in der (obergerichtlichen) Rechtsprechung umstrittene - Rechtsfrage, ob die familiäre Lebensgemeinschaft mit dem stammberechtigten minderjährigen ledigen Kind bereits im Herkunftsland bestanden haben, das minderjährige Kind demnach bereits dort geboren sein muss, um die Eltern als "Familienangehörige" im Sinn des Art. 2 Buchst. j der Richtlinie 2011/95/EU und damit des § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG zu qualifizieren, stellt sich dagegen in diesem Verfahren nicht.

  • VG Meiningen, 25.04.2023 - 8 K 829/19

    Syrien: Dublin Malta; Ableitung Familienschutz von Kind nach Geburt im

    Vielmehr ist es ausreichend - aber auch notwendig - dass zwischen der Kernfamilie bzw. den Eltern als Grundgerüst der Familie bereits im Herkunftsland eine feste Bindung in Form eines ehelichen Familienverbundes bestand (vgl. OVG Koblenz, B. v. 25.07.2022- 13 A 11241/21.0VG -Juris, Rn. 36; VG Freiburg (Breisgau), U. v. 09.10.2018 - A 1 K 3294/17 - VG des Saarlandes, U. v. 12.07.2018 - 3 K 1401/17 - und VG Sigmaringen, U. v. 19.05.2017 - A 3 K 3301/16 - alle juris, sowie Bergmann, in: Bergmann/Dienelt [Hrsg.], Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, § 26 AsylG Rn. 16, und Günther, in: BeckOK Ausländerrecht, Stand: Oktober 2021, § 26 AsylG Rn. 23b; a.A.: OVG Magdeburg, B. v. 15.02.2022-4 L 85/21 - OVG Münster, B. v. 25.08.2017 - I I A 687/17.A-, VG Hamburg, U. v. 20.02.2019 - 16 A 146/18 - und VG Würzburg, Urt. v. 29.08.2017 - W 4 K 17.31679 - alle juris, sowie Marx, AsylG, 11. Aufl. 2022, § 26 Rn. 39, Epple, in: GK-AsylG, Stand: Juli 2022, § 26 Rn. 63 f. [63.1] m. w. N. und Hailbronner, in: Hailbronner [Hrsg.], Ausländerrecht, Stand: August 2021, § 26 AsylG Rn. 74 m.w.N.).

    Soweit die Gegenauffassung dies unter dem Hinweis darauf ablehnt, dass eine Verfolgung der übrigen Familienmitglieder bei der Geburt eines schutzberechtigten Kindes außerhalb des Herkunftslandes nicht gleichsam wahrscheinlich sei wie bei einer Geburt im Herkunftsland selbst (vgl. OVG Magdeburg, B. v. 15.02.2022 -4 L 85/21 -, juris, Rn. 41) so verweist das OVG Koblenz zu Recht darauf, dass sich eine solche Aussage pauschal nicht treffen lässt Die Frage, ob eine gesamte Familie ebenfalls von der Verfolgung betroffen wäre, hängt allein von den Gründen ab, aus denen dem Stammberechtigten internationaler Schutz gewährt worden ist, und nicht davon, ob sich der Familienverband zuvor personenidentisch im Herkunftsstaat aufgehalten hat (OVG Koblenz, B. v. 25.07.2022 - 13 A 11241/21.0VG -Juris, Rn. 64).

  • VG Köln, 18.12.2023 - 8 K 1199/18
    vgl. OVG LSA, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris, Rn. 28 ff., m. w. N. sowie zuletzt BVerwG, Urteil vom 15. November 2023 - 1 C 7.22 - noch nicht veröffentlich (vgl. Pressemitteilung Nr. 87/2023 vom 15. November 2023, abrufbar unter: https://www.bverwg.de/pm/2023/87 (zuletzt abgerufen am 18. Dezember 2023).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 29.09.2022 - 4 B 18.21

    Entziehung oder Desertion einer Frau vom Nationaldienst in Eritrea;

    Es bedarf keiner Entscheidung, ob der in Deutschland geborene Sohn der Klägerin schon deshalb nicht als Stammberechtigter in Betracht kommt, weil es mit Blick auf § 26 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 AsylG erforderlich sein könnte, dass das stammberechtigte Kind bereits im Verfolgerstaat geboren wurde (so OVG Magdeburg, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 - juris Rn. 28 ff., das Revisionsverfahren hierzu ist beim Bundesverwaltungsgericht - 1 C 7.22 - anhängig; siehe demgegenüber OVG Koblenz, Beschluss vom 25. Juli 2022 - 13 A 11241/21.OVG - juris Rn. 37 ff.).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 07.07.2023 - 19 A 1133/22

    Voruassetzung des Bestehens einer Kernfamilie im Herkunftsland als notwendige

    Die Erfüllung des Begriffs des "Familienangehörigen" setzt nach dem Wortlaut von Art. 2 Buchst. j der Richtlinie 2011/95/EU, auf dessen Legaldefinition § 26 Abs. 3 AsylG verweist, BVerwG, EuGH-Vorlage vom 15. August 2019 - 1 C 32.18 -, juris, Rn. 13; OVG Rh.-Pf., Beschluss vom 25. Juli 2022 - 13 A 11241/21.OVG -, juris, Rn. 40; OVG S.-A., Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris, Rn. 31, das Bestehen einer Kernfamilie im Herkunftsland als notwendige (Mindest-) Bedingung voraus.
  • VG Köln, 07.12.2023 - 15 K 3890/21
    vgl. hierzu etwa OVG Koblenz, Beschl. v. 25.07.2022 - 13 A 11241/21.OVG -, juris, Rn. 38; OVG Magdeburg, Beschl. v. 15.02.2022 - 4 L 85/21 -, juris, Rn. 28.
  • VG Wiesbaden, 24.05.2022 - 5 L 244/22

    Unzulässiger Zweitantrag, Eilverfahren

    Selbst wenn es bei nach der Ausreise geborenen Kindern ausreichen sollte, dass zumindest die "Restfamilie", in die die Kinder hineingeboren werden, schon im Heimatland bestanden hat (so Broscheit, ZAR 2021, 174 ff.; a.A. OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 4 L 85/21 -, juris Rn. 28 ff.; VG Gießen, Urteil vom 26. November 2021 - 8 K 1508/18.GI.A -, juris Rn. 24 ff.), trifft dies im Falle des Antragstellers nicht zu.
  • VG Hamburg, 25.08.2023 - 7 A 1252/23

    Gewährung internationalen Schutzes durch das Königreich Dänemark

    Dahinstehen kann auch, ob dieses Tatbestandsmerkmal voraussetzt, dass das stammberechtigte Kind, von dem der Schutz abgeleitet werden soll, bereits im Verfolgerstaat geboren wurde (so z.B. OVG Magdeburg, Beschl. v. 15.2.2022, 4 L 85/21, juris Rn. 28 ff. m.w.N. [Revision anhängig unter 1 C 7.22]; VG Hamburg, Urt. v. 20.2.2019, 16 A 146/18, juris Rn. 26), was vorliegend zu verneinen wäre.
  • VG Köln, 15.11.2022 - 20 K 3733/22
  • VG Köln, 26.08.2022 - 20 K 1953/22
  • VG Berlin, 30.08.2022 - 34 K 488.19

    Erlass einer Abschiebungsandrohung: Gebot der Berücksichtigung des Kindeswohls

  • VG Berlin, 08.09.2022 - 23 K 184.20
  • VG Hamburg, 27.07.2022 - 1 A 2410/21

    Anspruch auf Familienasyl

  • VG Köln, 01.02.2023 - 15 K 2442/20

    Permesso di Soggiorno Familienasyl Familie Familienasyl Herkunftsland

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